Viva Mexico in Baja California
- Carmen
- 21. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
In Baja California in Mexiko gibt es viele Tauchgebiete wo man je nach Jahreszeit unterschiedliche Tiere bewundern kann. Wir entscheiden uns für die folgenden Tauchdestinationen: La Paz, das Ziel um Seelöwen zu sehen und Cabo Pulmo, das Ziel um Bullenhaie und das von Jean-Jaques Cousteau benannte "Aquarium der Welt" zu besuchen.

La Paz - eine beschauliche Kleinstadt
Von Los Angeles ist es nur einen Katzensprung von einer Flugstunde bis nach La Paz. Wir fahren mit unserem Mietwagen vom Flughafen in La Paz etwa 20 Minuten zu unserer Unterkunft. Diese befindet sich im oberen Stock eines Einfamilienhauses im Stadtgebiet an einer ruhigen Lage. Wir haben eine schöne Terrasse mit Ausblick auf die umliegenden Häuser, zwei Schlafzimmer, eine etwas spärlich eingerichtete Kleinküche, ein geräumiges Bad und einen kleinen Pool im Erdgeschoss, welchen wir allein nutzen können. Bei unserer Ankunft regnet es in Strömen, die Strassen sind überflutet und das Wasser dringt von der Terrasse in unseren Wohnbereich ein. Nachdem wir dies unserer Vermieterin, welche im Erdgeschoss wohnt, gemeldet haben, wird eine Wasserbarriere in die Tür montiert. Dies scheint vorerst die Lösung zu sein, doch bereits zwei, drei Tage später mag auch diese neue Wasserbarriere das viele Wasser von der Terrasse nicht mehr zurückhalten. 20 Monate hat es hier offenbar nicht mehr geregnet und seit wir da sind fast jeden Tag, teils mehrere Stunden am Stück. Wenn es nicht regnet, ist es brütend heiss, gegen die 37 Grad, wird sind froh um die Klimaanlage im Schlafzimmer. Wir kochen hier selber, es gibt grosse Supermärkte mit einem umfangreichen Angebot und zu ziemlich günstigen Preisen. Die Strassen sind quadratisch angeordnet, Lichtsignale gibt es nur ganz wenige. Vieles sind Einbahnstrassen und meist ist dies nirgends ersichtlich. Google Maps lotst uns jedoch richtig durch dieses Labyrinth und nach ein paar Tagen haben wir auch herausgefunden, wie das mit den Stoppschildern und Vortritten gehandhabt wird, teilweise zumindest. Zweimal müssen wir wieder zur Autovermietung fahren und unseren Mietwagen aufgrund von Reifenproblemen tauschen. Wir besuchen die La Paz Divers Tauchbasis, erkundigen uns nach dem Angebot und melden uns für drei Tauchtage an. Während unserer Aufenthalts erhalte ich plötzlich eine Hurricane Warnung auf mein Handy. Es ist der Hurricane Lorena, welcher gerade weiter südlich in der Baja California über dem Ozean vorbeizieht und in ca. 3 Tagen im nördlichen Teil der Baja California an Land treffen soll. Die Schulen und weitere Einrichtungen im Süden wurden geschlossen, in La Paz wird der Hafen für die Boote gesperrt, unser geplanter Tauchtag fällt aus bzw. wird auf den darauffolgenden Tag verschoben. Der Hurricane wird glücklicherweise schon bald zu einem Tropensturm herabgestuft und ausser etwas Wind und viel Regen bekommen wir nicht viel mit.
Tauchen in La Paz
La Paz ist ein sehr bekanntes Tauchgebiet und je nach Saison kann man hier Walhaie, Mantas, Hammerhaie und Seelöwen beobachten. Wir sind in der Saison der Mantas und Hammerhaie hier, die Seelöwen sind ganzjährig auf Los Islotes, einer kleinen Felsinsel, ansässig. Es gibt jedoch eine Sperrzeit von Juni bis August, wo keine Boote zu dieser Insel fahren dürfen. Wir fahren am ersten Tag nach der Sperrzeit zu der Seelöwen Kolonie nach Los Islotes, dort sind etwa 700 Tiere ansässig. Die Tiere sollen sehr neugierig sein und mit den Tauchern interagieren, so haben wir es zumindest gelesen und auch ein Auswanderer Paar aus Deutschland, mit welchem wir auf dem Boot sind und hier regelmässig tauchen geht, bestätigt uns dies. Umso mehr sind wir enttäuscht, als die Seelöwen nicht richtig in unsere Nähe kommen wollen. Wir entscheiden uns für einen 2. Tauchtag zu den Seelöwen und lassen dafür den Hammerhai Tauchgang weg. Beim 2. Ausflug zu der Seelöwen Kolonie haben wir das Glück, dass zwei Jungtiere sich für unsere Tauchgruppe zu interessieren vermag und uns recht nah kommt. Es ist jedoch auch ein kurzes Gastspiel. Aufgrund des Hurricanes und zuwenig Gästen fällt dann der geplante Manta-Tauchgang ebenfalls noch aus. Das Tauchen ist hier sehr teuer und dem US Niveau angepasst, vermutlich auch wegen den vielen Amerikanischen Touristen und der ansässigen Bootsorganisation. Die Wassertemperatur ist mit ca. 29 Grad sehr angenehm, die Sichtweiten sind aufgrund des Regens und Sturms nichts so berauschend, korallenmässig gibt es hier nicht viel zu sehen.
Cabo Pulmo - ein winziges Taucherdorf
Cabo Pulmo ist ein weiteres, weltbekanntes Tauchgebiet in der Baja California, etwa 3 Autostunden von La Paz entfernt. Jean-Jaques Cousteau nannte das Gebiet "das Aquarium der Welt". Um 1995 war das Gebiet wegen Überfischung stark gefährdet. Die Einwohner des kleinen Dorfes haben sich dazu entschieden, die Fischerei aufzugeben und ein Naturreservat zu schaffen. Seit 2005 zählt der Marinepark zum UNESCO Weltkulturerbe. Cabo Pulmo ist ziemlich abgelegen und in den letzten 10 Kilometern von La Paz aus nur über eine nicht asphaltierte Strasse zu erreichen. Gemäss meinen Recherchen soll ein normales 2WD Auto für die Fahrt dorthin ausreichen. Da es in Cabo Pulmo keinen Supermarkt gibt, kaufen wir die benötigten Lebensmittel bereits in La Paz ein. Mit dem Auto fahren wir los, die Strassen sind anfangs ziemlich gut, recht kurvig mit immer wieder schönen Ausblicken auf die Hügellandschaft und die Küste. Wie wir wissen, endet die asphaltierte Strasse 10 Kilometer vor Cabo Pulmo. Es ist dann eine Schotterstrasse mit viel Sand, Wasserpfützen, bergauf- und bergab. Ein 2WD Auto ist bei guten Bedingungen genügend, bei Regen wird es wohl schwierig. Wir haben ein grosszügiges Bungalow im Cabo Pulmo Beach Resort mit einer komplett ausgestatteten, grossen Küche. Die Tauchbasis ist dem Resort angeschlossen und wir haben im Voraus für drei Tauchtage reserviert, da es sonst nicht sicher sei, ob man hier tauchen gehen kann. Nach zwei Tagen auf der Fahrt zum Hafen fragt uns der Tauchguide, ob wir noch da wären, wenn der Sturm am Sonntag in drei Tagen kommt. Sie werden vermutlich dann das Tauchen canceln und es sei fast wie ein Hurricane. Schon wieder ein Hurricane? Wir informieren uns bei den Leuten vor Ort und im Netz. So richtig Auskunft kann uns niemand geben und auch auf der NOOA Webseite, wo die Unwetter getrackt werden, finden wir vorerst keine Infos. Wir haben einen Flug am Montag ab La Paz und wir befürchten, dass wir bei Sturm und Regen diese Strasse mit unserem 2WD Auto nicht schaffen werden. Auch erzählte uns der Tauchguide, dass Cabo Pulmo bei starkten Regenfällen jeweils mehrere Tage abgeschnitten sei und auf den Strassen durch die Berge Steinschlag Gefahr herrsche. Gegen Donnerstag Abend finden wir dann doch Infos auf der NOOA Webseite, dass sich der Sturm möglicherweise auf unser Gebiet zu bewegt und dass mit starken Regenfällen und Gewittern zu rechnen ist. Unterdessen wurde das Unwettter bereits zu einem Tropensturm hinaufgestuft und hat auch einen Namen erhalten: Mario. Wir checken die Lage am Freitagmorgen nochmals und aufgrund der Unsicherheit beschliessen wir, sofort nach La Paz zurückzufahren. Also suchen wir noch kurzfristig ein Appartement in La Paz und finden ein gutes Last Minute Angebot in einer grossen Residenzanlage nahe dem Meer mit Blick über die Stadt und auf den Ozean. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Buchung hat der Vermieter offenbar nicht realisiert, dass wir am selben Tag anreisen. Der Zutritt in das Appartement hat uns ca. eineinhalb Stunden, viele Nerven, Messages und Telefonate gekostet, bis wir den Code für die Schlüsselbox auf Umwegen erhalten haben. Wir hatten viel Glück dabei, denn der eigentliche Vermieter ist zu unserer Check-In Zeit nicht erreichbar und hat uns den Code erst etwa vier Stunden später mitgeteilt, da wären wir längst schon in einem Hotel eingecheckt gewesen.
Tauchen in Cabo Pulmo
Die Tauchbasis im Cabo Pulmo Beach Resort ist für viele Taucher ausgelegt. Es stehen mindestens vier Boote in der Garage. In diesem Ort ist es üblich, dass das Boot vor Ort beladen, und dann mit einem Traktor und Anhänger an den Strand gefahren wird. Dort können die Leute dann in das Boot einsteigen und es wird ins Wasser gelassen. Die Tauchplätze sind innert weniger Bootsminuten erreichbar und es sind die einzigen in Baja California, wo es farbige Korallen gibt. Die bekanntesten Tauchplätze sind hier das El Vencedor Wrack und El Bajo. Beim Wrack gibt es eine Putzerstation für Bullenhaie und tatsächlich sehen wird dort mehrere Bullenhaie ihre Runden drehen. Man hat das Gefühl, dass die Haie direkt auf einem zu schwimmen und ca. 3 Meter vor einem abdrehen. Es ist ein sehr spektakuläres Erlebnis, da die Haie hier nicht angefüttert werden und sie sich völlig frei bewegen. Am El Bajo Tauchplatz gibt es als Highlight riesige Schwärme von Zackenbarschen, Doktorfischen, Igelfischen und vielem mehr zu bewundern.

































































































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