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Neukaledonien – französische Lebensart mit Südseeflair

  • Autorenbild: Carmen
    Carmen
  • 20. Juni
  • 5 Min. Lesezeit


Einige Infos zu Neukaledonien

Neukaledonien liegt gut 2,5 Flugstunden östlich von Australien, gehört politisch zu Frankreich und geografisch zu Melanesien. Flächenmässig ist Neukaledonien etwa halb so gross wie die Schweiz und hat knapp 300'000 Einwohner, davon lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung in der Hauptstadt Nouméa auf Grande Terre, der grössten der 11 Inseln. Die Hauptinsel ist umgeben vom weltweit grössten zusammenhängenden Barrier Riff und dem weltweit vielfältigstem Riffsystem, weshalb es auch von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Natur ist einzigartig und viele Pflanzen und Tiere sind endemisch, es gibt sie nur in Neukaledonien. Die rote Erde vielerorts erinnert sehr an das Outback von Australien. Neukaledonien hat eines der grössten Nickelvorkommen weltweit, welches für die heutige Technologie wertvoll ist. Knapp die Hälfte der Einwohner gehört zum Ureinwohnerstamm der Kanaken, gut über die Hälfte der Einwohner ist von Frankreich übergesiedelt. Die Verständigung ist meist auf Französisch, Englisch wird seltener gesprochen. Es gibt nur wenig Touristen hier, und wenn, dann von den Kreuzfahrtschiffen, welche gelegentlich im Hafen für einen Tagesausflug anlegen.

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Ankunft und Aufenthalt in Nouméa

Vom Flughafen fahren wir mit einem Sammeltaxi etwa dreiviertel Stunden bis zu unserer Unterkunft, einem Airbnb Häuschen in Nouméa. Bei der Fahrt fallen die gut ausgebauten Strassen, die westlichen Häuser und die Sauberkeit sofort auf. Man hat nicht das Gefühl, in der Südsee zu sein. Es gibt zudem viele, mehrstöckige Residenzen, uns macht es den Anschein, als würden hier die Senioren ihren Ruhestand - zumindest über den europäischen Winter - verbringen. Es ist alles sehr ruhig und verschlafen hier, das Gebiet der Stadt Nouméa ist sehr weitläufig und fügt sich in die vielen Buchten und Erhebungen ein, zahlreiche schicke Villen thronen auf den Hügeln über der Stadt. Es gibt viele Grünflächen, Parks, Einrichtungen wie Skateparks, Outdoor Fitnessgeräte und Kinderspielplätze, Bike- und Jogging Trails. Unser zuhause, ein Häuschen im balinesischen Stil ist sehr schön. Ganz zuoberst auf einem Hügel mit fantastischer Aussicht auf den Hafen, einem weitläufigen Garten mit Palmen, einem kleinen Pool und schönem Aussenbereich, einer gut eingerichteten Küche inkl. einer Nespresso Kaffeemaschine, eine Waschmaschine, welche ich sogleich häufig nutze.

In den ersten Tagen sind wir zu Fuss unterwegs. Ein Supermarkt ist in 9 Gehminuten erreichbar. Das Angebot ist sozusagen "komplett", auch wenn man damit rechnen muss, dass etwas "Bestimmtes" wie z.B. Kartoffeln gerade ausverkauft sein kann. Wir wussten ja, dass Neukaledonien ein hohes Preisniveau hat, trotzdem sind wir geschockt, als wir die Preise in den Supermärkten sehen. Man muss mit gut 1,5 bis doppelt so hohen Preisen wie in der Schweiz für Nahrungsmittel rechnen, da fast alles importiert wird. Eine 1,25 Liter Flasche Cola kostet 4 Franken, 1 Kilo Peperoni 10 Franken. Lipton Tee 4.50 Franken, die günstigste Büchse Ravioli 6.50 Franken. Einzig das Fleisch im Offenverkauf ist vergleichsweise deutlich günstiger als in der Schweiz, zum Glück mag ich dies ja so gerne;-)



Ausflug in den "Parc provincial de la rivière bleue"

Wir mieten uns für ein paar Tage ein Auto und machen uns auf den Weg zum Parc provincial de la rivière bleu in der Provinz "Grand sud". Sobald wir die Stadt Nouméa verlassen, gibt es einige Checkpoints der Polizei und Militär entlang der Strasse. Am Strassenrand steht regelmässig ein einsatzbereiter, besetzter, gepanzerter Wasserwerferwagen. Vermutlich hat dies mit den politischen Unruhen vor ziemlich genau einem Jahr zu tun. Wir fragen uns, ob dieses Aufgebot hier Standard ist oder ob wir in eine Gegend fahren, in die wir besser nicht gehen sollten. Kurz nach dem Stadtgebiet führt ein Abzweiger durch eine einzigartige, wilde und einsame Landschaft. Kurvige Strassen, rote Erde und grüne Hügel, im Hintergrund weite Berglandschaften und Ausblicke auf die Küste. Am Eingang zum Park bezahlt man eine Eintrittsgebühr und fährt dann mit dem Auto weiter auf einer unbefestigten Strasse. Es gibt verschiedene Wander- und Bike Trails sowie auch eine Rundtour mit einem kleinen Bus auf dem für private Autos gesperrten Teil des Parks. Wir entscheiden uns für eine kurze Wandertour, wo man den Cagou Vogel sehen kann sowie einer kleine Wandertour zu einem Aussichtspunkt auf den Foret Noyée (versunkender Wald). Obwohl der weitläufige Park für eine grosse Besucheranzahl ausgelegt wurde mit vielen Routenempfehlungen, Karten, Beschilderungen etc., treffen wir keine Touristen hier. Wir sind alleine in dieser sehr speziellen Berg- und Seenlandschaft und soweit man sieht, gibt es einfach nur Natur. Eine einzigartige und noch nie gesehene Welt!


Wanderung auf den Mont Dore Berg

Der Ausgangspunkt der Wanderung auf den Mont Dore Berg ist etwa 45 Minuten von Nouméa entfernt. Man findet online nur wenige Informationen über die Tour, es geht 800 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter und die Wanderzeit beträgt ca. 4,5 Stunden. Zudem wird die Wanderung als "schwierig" eingestuft. Wir sind überrascht, wie gut der Weg auf den Mont Dore beschildert ist, zudem gibt es auch viele Stufen, insgesamt 1380, welche den Aufstieg- und den Abstieg erleichtern. Der Untergrund ist wieder diese rote Erde, welche auch in trockenem Zustand sehr glitschig ist. Der Aufstieg geht jedenfalls flott voran, auch wenn es sehr steil ist. Es gibt während der Wanderung fortwährend eine spektakuläre Aussicht auf die Lagune, die Stadt Nouméa und die Berglandschaft, bis man den Gipfel erreicht. Zuoberst angekommen, kann man sich auf ein Felsplateau setzen und die Aussicht in Ruhe geniessen. Der Abstieg geht besser als befürchtet, bis ein 10-minütiger Regen das Terrain in ein einziges Rutschfeldt, ähnlich wie Eisblatern verwandelt. Ohne die Stufen wäre ein Hinunterkommen unmöglich und auch so gestaltet sich der Abstieg mehr als abenteuerlich und wir sind beide von einem Sturz nicht verschont geblieben.


Fahrt auf den Aussichtspunkt Ouen Toro

Ganz an der Südspitze von Nouméa befindet sich der Aussichtspunkt Ouen Toro auf 130 Metern über Meer. Man kann sowohl zu Fuss gehen als auch mit dem Auto hinauffahren. Wir entscheiden uns für letzteres und geniessen einen herrlichen Ausblick über die Küste.



Besuch des Centre Culturel Tjibaou

Das Centre Culturel Tjibaou wurde zu Ehren des kanakischen Politikers und Aktivisten Jean-Marie Tjibaou erbaut. Das weitläufige und aufwändig erbaute Zentrum gibt einen Einblick in die Kultur, Lebensweise und Geschichte der Ureinwohner. Unserer Meinung nach gibt es jedoch nicht viele, zusätzliche Informationen oder Anschauungsmaterial, als bereits im Netz vorhanden ist. Man hätte aus der riesigen Anlage - welche eine ganze Bucht einnimmt - durchaus mehr machen können, viele Räume sind leer und wurden gar nicht eingerichtet. Zudem sind viele Beschreibungen und Videos nur auf Französisch, so dass wir uns nicht die Zeit genommen haben, die vielen Texte durchzulesen.



Tauchen in Nouméa

Wenn man sich über die Tauchbedingungen in Neukaledonien informiert, werden grossartige Korallenriffe, die gute Chance von Grossfischsichtungen und brillante Sichtweiten beschrieben. Es gibt nur wenige Tauchanbieter in Nouméa. Wir haben einen sehr gut gebuchten und renommierten Tauchanbieter in Gehdistanz zu unserer Location ausgewählt. Leider sind die Tauchausfahrten sehr vom Wetter abhängig. Solange es am Aussenriff zu hohe Wellen und Wind hat, ist eine Ausfahrt nur bis zum Innenriff möglich. Auch die Sichtweiten sind sehr davon beeinflusst und können bei schlechten Bedingungen von einem Tag auf den anderen nur noch wenige Meter betragen. Wir hatten einmal die Möglichkeit, aufgrund der guten Wetterverhältnisse am Aussenriff zu tauchen. Dabei haben wir viele Haie und lebhaftes Treiben in nächster Nähe gesehen, die Sicht war an diesem Tag mit etwa 20 Metern sehr gut und auch das Korallenriff war intakt und weitläufig. Wir denken, dass man hier grossartige Tauchgänge und die eine oder andere überraschende Begegnung machen kann, leider hatten wir jedoch mit dem Wetter nicht so viel Glück. Die Wassertemperatur lag in dieser Jahreszeit bei frischen 25 Grad, zum Glück haben wir ab dem 2. Tauchtag wärmere 7mmTauchanzüge angeboten bekommen.

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