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Naturspektakel in Java

  • Autorenbild: Carmen
    Carmen
  • 22. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Mai


Von Manado fliegen wir ca. 2,5 Stunden nach Surabaya auf der Insel Java in Indonesien. Surabaya ist nach Jakarta die zweitgrösste Stadt in Indonesien. Hier checken wir in einem Hotel nahe dem Flughafen ein. Wir haben eine dreitägige Tour gebucht, welche uns zum Bromo Vulkangebiet, zum Ijen Vulkan sowie zum Tumbuk Sewu Wasserfall führen wird.


Route in Java (A: Startpunkt, B: Bromogebiet, C: Ijen Vulkan, E: Tumpuk Sewu Wasserfall)
Route in Java (A: Startpunkt, B: Bromogebiet, C: Ijen Vulkan, E: Tumpuk Sewu Wasserfall)

Bromo, Semeru und Batok Vulkan

Die Tour startet um Mitternacht, also versuchen wir, vorher noch ein paar Stunden zu schlafen. Pünktlich werden wir vom Fahrer im Hotel abgeholt und los geht’s ca. 2 Stunden Richtung Bromo Gebiet. Dort angekommen, steigen wir in ein 4WD Jeep um, mit welchem uns der ortsansässige Driver bis auf 2600m über Meer bringt. Die Strasse ist steil und kurvig und die vielen Jeeps rasen was geht und überholen sich gegenseitig. An gut besuchten Tagen sind es bis zu 1200 Jeeps, wie wir später erfahren. Gegen drei Uhr morgens kommen wir auf dem Berg an, der Jeep wird am Strassenrand parkiert und den letzten Teil absolvieren wir zu Fuss. Es ist kalt, etwa 8-10 Grad. Es gibt hier viele kleine Lokale, in welchen man die üblichen Nudelsuppen essen kann oder heissen Tee und Kaffee erhält. Wir gehen mit unserem Guide in ein solches Lokal und wärmen uns bei einer Tasse Tee am Holzkohle-Feuer auf. Es kommen immer mehr Leute, hauptsächlich Chinesen. Kurz nach vier Uhr brechen wir als eine der ersten zum Aussichtspunkt auf um den Sonnenaufgang abzuwarten. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, sodass sich die Menschenmenge etwas verteilt, trotzdem ist es ratsam, zeitig dort zu sein, wenn man einen guten Platz haben möchte. Wir konnten einen super Platz mit freier Aussicht ergattern, bzw. dank der Umgebungskenntnisse unseres Guides. Kurz vor fünf geht die Sonne langsam auf und erleuchtet die Vulkane, bis sie komplett im Sonnenlicht erstrahlen. Der Ausblick ist einfach gigantisch, man sieht den rauchenden Krater des Bromo Vulkans sowie eine rosafarbene Rauchwolke des ebenfalls sehr aktiven, im Hintergrund liegenden Semeru Vulkans. Im Vordergrund erhebt sich der kleine, sehr pittoreske jedoch inaktive Vulkan Batok umgeben von einer weitläufigen Vulkanlandschaft, welche aus der Hochebene herausragt.

Gegen 6 Uhr kehren wir zum parkierten Jeep zurück. Inzwischen gibt es Stau auf dem Rückweg sodass wir sicher eine Stunde feststecken, bis die Abfahrt los geht. Bei der Rückfahrt gibt es zwischendurch immer wieder schöne Ausblicke auf die Hochebene und die Vulkanlandschaft. Nun fahren wir bis kurz vor den Bromo Vulkan. Von hier aus geht man von der Hochebene zu Fuss etwa dreiviertel Stunden bis zum Kraterrand des Bromo Vulkans. Man kann sich auch mit Pferden bis vor den letzten Aufstieg bringen lassen. Wir gehen zu Fuss. Auf dem Kraterrand angekommen, hat man eine beeindruckende Sicht in den Krater hinein. Man hört den Vulkan brodeln und es riecht stark nach Schwefel. Es halten sich viele Leute hier auf, vor allem in der Nähe des Zu- und Abstieg. Es lohnt sich, etwas weiter auf dem schmalen Weg entlang des Kraterrandes zu gehen, da es weiter hinten weniger Leute hat. Der Kraterrand ist entlang des Weges mit Geländer versehen, einige Stücken fehlen jedoch oder sind durchgebrochen. Ich habe hier ein etwas mulmiges Gefühl und stehe deshalb weit aussen auf dem Kraterweg und erspähe nur kurzzeitig einen Blick in den Kratergrund, um danach wieder eine sichere Position einzunehmen.

 

Wir begeben uns auf den Abstieg und fahren mit dem Jeep ins Dorf zurück, wo es Frühstück gibt. Es ist inzwischen etwa 9 Uhr und wir wechseln wieder ins normale Auto. Wir fahren etwa drei Stunden gegen Osten bis nach Bondowoso, wo wir im modernen Stadt Hotel mit Hallenbad einchecken. Der Trip geht um Mitternacht wieder weiter, sodass wir uns noch einige Stunden Schlaf gönnen.






Ijen Vulkan

Um Mitternacht fahren wir bis zum Basecamp des Ijen Vulkans. Das Basecamp befindet sich am Fusse des Mount Ijen auf ca. 2400 Meter über Meer. Auch hier ist es recht kalt und man kann sich in einem der kleinen Restaurants mit Tee oder Kaffee aufwärmen. Mit einem lokalen Guide geht es um 2 Uhr morgens bzw. gleich nach Öffnung des Parks los auf die Wanderung bis zum Kraterrand des Mount Ijen auf ca. 2700 Meter über Meer. Wir sind mit Stirnlampe und Gasmaske ausgestattet worden. Die zahlreichen "Ijen-Taxis" stehen am Wegrand bereit, schätzungsweise mehr als hundert. Dies sind eine Art Schubkarren mit Sitz, wo man sich bis zum Berg hinauffahren lassen kann. Diese Karren werden jeweils von zwei bis drei Personen gestossen und gezogen. Das Angebot wird trotz hartnäckigem Werben nicht stark genutzt. Viel zu viele Leute versuchen sich mit diesem Knochenjob etwas weniges an Geld zu verdienen. Der Aufstieg geht etwas über eine Stunde, ist steil und anstrengend. Auch hier sind Massen von Leuten unterwegs. Oben angekommen - es ist immer noch dunkel - geht es einen schwierigeren und schmalen Weg hinunter bis zum Kratersee. Man muss sich oft mit Händen abstützen um den Felsweg hinunterzusteigen. Der Guide hilft mir dabei, da ich offenbar nicht so einen versierten Berggänger Eindruck vermittle. Unten angekommen, erwartet uns eines der Highlights dieser Wanderung: „Die blauen Flammen“. Diese sieht man nur in der Dunkelheit und bei guten Wetterverhältnissen. Wir haben offenbar Glück und wir sehen die imposanten blauen Flammen. Zwischendurch spuckt der Vulkan immer wieder Schwefelgase aus, was die Sicht kurzzeitig verdeckt. Man muss hier die Gasmasken tragen. Das Naturspektakel ist gewaltig. Auch hier ist ein riesiger Ansturm von Leuten und es sind immer noch zahlreiche Leute erst auf dem Abstieg, obschon es langsam hell wird. Der Rückweg ist ziemlich mühsam, denn man muss den absteigenden Leuten den Vortritt geben und immer wieder warten. Mittlerweile steht der Sonnenaufgang kurz bevor und wir sind schon fast wieder auf dem Kraterrand oben angekommen. Nachdem es hell geworden ist, hat man von hier oben eine sensationelle Aussicht auf den türkisfarbenen Kratersee und den brodelnden Vulkan mit seinen gelben Schwefelwolken.

Anschliessend geht es wieder denselben Weg hinunter bis zum Basecamp. Nach dem Frühstück dort, fahren wir um die 6 Stunden westlich ins Tumpuk Sewa Wasserfallgebiet, welches sich wieder in der Nähe des Semeru Vulkans befindet. Den Semeru Vulkan sehen wir nun noch von einer anderen Seite rauchen. Dieser Vulkan ist das letzte Mal im 2021 ausgebrochen. Die Lavaströme haben dazumal die Einwohner von drei Dörfern in der Nacht überrascht, erzählt uns der Guide. Wir halten auf einer Brücke, welche nach dem Lavaausbruch neu gebaut werden musste, da die alte Brücke von der Lava zerstört wurde. Man sieht auch die Lavamassen, welche nun abgebaut werden und mindestens 20 Meter an Höhe aufweisen. In Lumajang angekommen, beziehen wir das Hotelzimmer und schlafen ein paar Stunden. Es geht diesmal erst am nächsten Morgen um 7 Uhr weiter.








Tumpuk Sewu Wasserfall

Am Morgen fahren wir mit dem Driver zum Tumpuk Sewu Wasserfall. Es empfiehlt sich auch hier, frühzeitig da zu sein. Unser Guide erwartet uns bereits und wir gehen zum ersten Aussichtspunkt, von wo man den Tumpuk Sewu Wasserfall auf Augenhöhe sieht. Die Sicht auf den Wasserfall ist beindruckend, dieser tost in mehreren Strömen etwa 120 Meter ins Tal hinunter. Danach steigen wir die steilen Treppen und Verbauungen ins Tal hinunter wo man den Wasserfall von unten bewundern kann. Mehrmals überwinden wir Bäche über kleine, wackelige Holzbrücken und waten durchs Wasser um dem Wasserfall noch näher zu kommen. Nach ein paar Minuten sind wir von der Feuchtigkeit durchnässt. Die Chinesen sind ebenfalls schon hier und halten ausgiebige Fotosessions ab. Auch wir werden vom Guide immer wieder fotografiert, ob wir wollen oder nicht. Nach einem kurzen Abstecher zu einem weiteren, kleineren Wasserfall auf der gegenüberliegenden Talseite machen wir uns wieder auf den Rückweg. Inzwischen sind Massen von Touristen angekommen, welche alle auf dem Weg nach unten sind. Auf den schmalen Treppenverbauungen stehen zig Leute, welche versuchen aneinander vorbeizukommen, man kommt nur sehr mühsam voran. Ich hoffe, diese Treppen halten die Last aus, denn sehr stabil sieht das Ganze nicht aus und auch der eine oder andere Tritt oder Geländerbalken ist rostig, wackelig oder bereits durchgebrochen. Zurück beim Ausgangspunkt angekommen, steigen wir ins Auto, holen noch kurz unser Gepäck im Hotel und fahren gegen die vier Stunden zurück nach Surabaya. Wir sind ziemlich auf den Felgen, war diese Tour doch recht anstrengend und auch der Schlaf kam etwas zu kurz bzw. zu ungewohnten Zeiten. Trotzdem, dass diese Ziele einen sehr touristischen Beigeschmack haben, war es ein riesiges Highlight an Naturspektakeln, das sich aufgrund dessen auf jeden Fall gelohnt hat und uns für lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.


 


Das Video hat unser Guide erstellt:-)


Ausblick

Von Surabaya fliegen wir auf Bali. Hier nehmen wir uns eine Woche Zeit um in einem schönen, kleinen Airbnb Haus mit Pool zu entspannen und einige Kleider sowie Ausrüstungsteile zu ersetzen oder warten zu lassen. Danach reisen wir nach Borneo im malaysischen Teil, hier ist ein einwöchiger Tauchurlaub auf Mabul/Sipadan sowie die Erkundung der Tierwelt entlang des Kinabantangan River per Boot geplant.

2 Kommentare

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Gast
22. Mai
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Mega,mega tolle+eindrucksvolle Beiträge 👌👌

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Carmen
23. Mai
Antwort an

Ganz herzlichen Dank für das tolle Feedback!😀

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